Tagung des Bundesrings der Agrar-Lehrer an beruflichen Schulen in Cottbus 2023

In diesem Jahr fand die Tagung des Bundesrings am Oberstufenzentrum Spree Neiße 2 vom 20. bis 21.04. in Cottbus statt. In der gut ausgestatteten und modernen Schule stellte Herr Makula in seiner Funktion als Schulleiter die Ausbildungsberufe und Fachrichtungen des Oberstufenzentrums vor.

Der Einladung an die Berufsverbände folgte Frau Winterberg vom Deutschen Bauernverband und berichtete über den Stand der Neuordnung des Berufes Landwirt. In der folgenden Diskussion wurde über Möglichkeiten und Inhalte der künftigen Ausbildung diskutiert. Ein erster Entwurf wird in den Landesverbänden diskutiert und nachfolgend im DBV überarbeitet.

Im Anschluss stellte Frau Lehmann vom Bauernverband Südbrandenburg ein von ihr organisiertes und betreutes Ausbildungsnetzwerk vor. An dem Ausbildungsnetzwerk nehmen 36 Ausbildungsbetriebe mit ca. 90 Lehrlingen teil. Ziel des Netzwerkes ist die Förderung des Austauschs der Betriebe und der Auszubildenden, um Einblicke in verschiedene Betriebszweige zu erhalten, gemeinsame Lehrunterweisungen und Praxisexkursionen durchzuführen und Prüfungen vorzubereiten. Finanziert wird das Netzwerk zu 30% durch die Betriebe und zu 70% durch Fördermittel. Es wurde eine App zu Agrarfragen entwickelt, die im Netzwerk kostenfrei genutzt werden kann, ansonsten fallen für den Auszubildenden Kosten von 36 €/Jahr an. Dieses Projekt könnte Vorbild und Anregung für andere Regionen sein, um die Lernbereitschaft und die Kenntnisse sowie Fertigkeiten der Auszubildenden zu verbessern.

In einem weiteren Vortrag stellte Herr Dr. Böhm von der Universität Cottbus Vor- und Nachteil der Nutzung von Gehölzstreifen hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Wasserhaushalt, die Bodenerosion und die Nutzung dieser Hölzer dar. Mehrfachnutzungen z. B. als Hühnerauslauf oder Viehweide zeigten positive Wirkungen auf das Tierverhalten und die Flächennutzung durch die Tiere.

Versuchsfläche Agroforst

Versuchsfläche zu Agrarforstgehölzen

Herr Starick, Vorsitzender der Bauern AG Neißetal, begrüßte uns auf Gut Neu Sacro und erläuterte die Betriebszweige des Unternehmens. Im Anschluss folgte eine Besichtigung der Betriebsflächen, wobei wir besonderes Augenmerk auf die Rekultivierungsflächen aus dem Braunkohleabbau legten. Das Unternehmen rekultiviert selbst die Flächen, welche es später wahrscheinlich nutzen wird. Große Bedeutung haben dabei Waldstaudenroggen als Erstkultur und Luzerne. Auftraggeber ist die LEAG (Lausitz Energie Bergbau AG) die zur Rekultivierung nach dem Kohleabbau verpflichtet ist.

Im Vordergrund bis zu den Abraumrippen, die bereits

mit Waldstaudenroggen bestellte Fläche

Ein weiteres Investitionsobjekt war der Stallneubau für die Milchproduktion und Kälberauf-zucht, die jeweils den neusten Anforderungen an Tierwohl und Tiergesundheit entsprechen. Die Milchleistung der Herde spricht für ein erfolgreiches Konzept.

Am Samstag wurde die Tagung mit Berichten aus den einzelnen Bundesländern fortgeführt, die über die Entwicklung der Ausbildungszahlen und Lehrergewinnung im Agrarsektor des jeweiligen Bundeslandes informierte. Satzungsgemäß fand dieses Jahr die im 2 jährigen Turnus notwendige Vorstandswahl des Bundesrings statt.

Abschließend wurden noch Perspektiven und Aktivitäten für das kommende Jahr diskutiert.

v.l.n.r: Torsten Günzel, Vorsitzender Landwirtschaft,
Carsten Lindner, Vorsitzender Gartenbau,
Uta Steffen, 2. stellvertr. Vorsitzende
Andrea Uhlig, 1. stellvert. Vorsitzende

Die Tagung 2024 wird in Wurzen nahe Leipzig stattfinden. Insgesamt eine interessante Veranstaltung die zur Weiterentwicklung der „Grünen Berufe“ beiträgt.