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Tagung des Bundesrings der Agrar-Lehrer 2022 in Recklinghausen am Herwig-Blankertz- Berufskolleg

In diesem Jahr fand die Tagung des Bundesrings der Agrar-Lehrer am Berufskolleg HerwigBlankertz in Recklinghausen statt. Herr Lindner ist am Berufskolleg tätig und bildet dort gärtnerische Berufe aus und organisierte die Tagung. Im ersten Teil der Tagung stellte Herr Lambers Bildungsreferent des Deutschen Bauernverbandes die Neuordnung des Berufes Landwirt vor. Derzeit sind die Überlegungen soweit gediehen, dass in den nächsten Monaten das Vorverfahren beendet werden und die Beantragung beim Landwirtschaftsministerium (BMEL) erfolgen kann. In diesem Verfahren werden dann die Sozialpartner, KMK, Fachressorts, BiBB und beratende Gäste den Beruf neu ordnen. Sind die Abstimmungen erfolgreich wird ein Erlassverfahren mit z. B. rechstförmlicher Prüfung usw. initiiert. Anschließend werden die neuen Berufsordnungen praktisch umgesetzt einschließlich des neuen Rahmenplans der KMK, der für die berufsschulische Ausbildung maßgebend ist. Ein weiterer Gast, Frau Grau, Bildungsreferentin des Zentralverbands Gartenbau gab Aufschluss über den Stand der Neuordnung des Berufs Gärtner. Auch in diesem Beruf sind die Abstimmungen so weit gediehen, dass demnächst die Eröffnung des Hauptverfahrens beginnen wird. Inhaltlich steht vor allem die Pflanze im Mittelpunkt der Ausbildung. Es werden alle bisherigen 7 Fachrichtungen (GaLa, Zierpflanze, Stauden, Obstbau, Friedhof, Gemüse, Baumschule) beibehalten, eine weitere mit dem Schwerpunkt Handel wird hinzukommen. In der Ausbildung ist vorgesehen ca. 1/3 fachspezifisch und 2/3 allgemeinspezifisch für alle gartenbaulichen Fachrichtungen zu lehren. Es wird ein Qualifikationskatalog über 24 Monate (allgemein) und einer über 12 Monate zur fachspezifischen Ausbildung erarbeitet. Mit der neuen Fachrichtung Handel wird beabsichtigt den Belangen der Gartencenter besser zu entsprechen, dort werden dann auch Komponenten der Einzelhandelskaufleute und die Spezifika der Gartenmärkte berücksichtigt. Unser nächster Tagesordnungspunkt führte uns zur Firma Scheidtmann, Garten- und Landschaftsbau in Marl. Mit ca. 120 Mitarbeitern gehört die Firma zu den großen GaLaBauunternehmen der Region. In 4 Bereiche Galabau, Service, Gartendesign und Wohnumfeld gegliedert, deckt das Unternehmen die meisten Arbeiten rund um den Garten ab. Seit mehr als 100 Jahren am Markt konnte sich das Unternehmen auch in schwierigen Zeiten behaupten. Ein interessanter Leitspruch: „Wer nicht mit der Zeit geht - geht mit der Zeit." prägt die Firmengestaltung.

Vor der Zentrale der Fa. ScheidtmannVor der Zentrale der Fa. Scheidtmann

Die Geschäftsführer haben erkannt, dass die Mitarbeiter das wichtigste Kapital des Unternehmens sind und richten ein besonderes Augenmerk auf Arbeitsschutz und Gesundheitsvorsorge aber auch gemeinsame Events zur Prägung der Gemeinschaft. Neue Technologien wie der Elektroantrieb von Werkzeugen, Maschinen und Geräten werden soweit möglich eingeführt z. B. durch den Bau von Ladestationen für die Firmen-PKW. Bis hin zu Überlegungen Dachflächen mit Solarpaneelen auszustatten und den benötigten Strom selbst zu erzeugen. Am Nachmittag führte uns Herr Lindner zu einem Teilstück der Emscher, die als einer der wichtigsten Vorfluter und Entwässerungskanäle dient. Die Emscher diente der Entwässerung auf einem Siedlungsgebiet mit ca. 2,2 Mio. Bewohnern. In der Emscher wurde das Abwasser offen gesammelt und in Dinslaken in einer zentralen Kläranlage gereinigt bevor es in den Rhein abgeschlagen wird. Erst seit Ende 2021 ist die Emscher vom Abwasser abgekoppelt. Derzeit soll die Emscher wieder in eine mäandrierende Flusslandschaft gewandelt werden, erste Erfolge sind mit dem Park Emscherland an der Stadtgrenze Recklinghausen zu verzeichnen.

Herr Lindner und Frau Zeidler erläutern die PläneHerr Lindner und Frau Zeidler erläutern die Pläne

Im urbanen, bergbaulich geprägten Ruhrgebiet führte uns die nächste Station zu einer renaturierten Halde des Steinkohlebergbaus. Mittelpunkt und Wahrzeichen des Landschaftsparks ist die 170 ha große und 151 m ü. NN hohe Halde Hoheward, geschüttet aus 180 Millionen Tonnen Bergematerial. Umgestaltet zu einer Freizeit- und Kulturlandschaft ist sie ein "herausragender" Ort in der Metropole Ruhr.

Halde HohewardHalde Hoheward

Am Samstag hatten wir uns mit den Themen Lehrergewinnung in den „Grünen Berufen“, der Mitwirkung am Rahmenplan der KMK während der Neuordnung beider Berufe sowie der Gestaltung unserer Homepage beschäftigt. In der Lehrergewinnung würden wir gern gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Fachschulen eine Initiative starten die Möglichkeiten in der Berufsausbildung tätig zu werden darstellt. Abschließend hoffen wir unsere Expertise in die Neugestaltung der Berufe Landwirt und Gärtner einbringen zu können. Im nächsten Jahr wird unsere Tagung in Cottbus stattfinden.